Tropenkrankheiten auf dem Vormarsch

Ausbreitung des afrikanischen West-Nil-Virus in Deutschland

Vergangenen Monat berichtete der Leiter des Instituts für Virologie an der Berliner Charité Christian Drosten den Zeitungen der Funke Mediengruppe von der Ausbreitung des afrikanischen West-Nil-Virus in Deutschland. Er wies darauf hin, dass die Zahl der Stechmücken, die das Virus mit sich tragen, zu steigen scheint. Die Mücken seien mittlerweile auch in Berlin und in weiten Teilen Ostdeutschlands verbreitet. In den vergangenen Jahren meldete das Robert Koch-Institut (RKI) bereits mehrere Krankheitsfälle in Deutschland, die auf eine Übertragung durch heimische Mücken zurückgingen. 2019 berichtete das RKI von fünf Infektionen, 2020 waren es sogar 20 Fälle, inklusive einem Todesfall. 2021 sank die Rate auf vier Infektionen, woraufhin sie 2022 wieder auf 17 Fälle anstieg.

Zwar liegt die Rate der schweren Erkrankungen, auch in neu befallenen Gebieten, nur bei eins zu 1.000 Infizierten, allerdings kann es durch das Virus zu einer lebensbedrohlichen Entzündung des Gehirns und bleibenden Behinderungen kommen, warnt Drosten. Die Epidemiologin Christina Frank vom RKI schätzt, dass 80 Prozent der Infizierten gar nichts von ihrer Erkrankung merken. Vermutlich wird die Zahl der Diagnosen allerdings stetig steigen. Nicht nur weil die Verbreitung des Virus in unseren Breiten zunimmt, sondern auch weil mehr über das Thema gesprochen wird und Ärzte dadurch für das West-Nil-Virus und dessen Diagnostik sensibilisiert werden. Zu den Betroffen gehören vor allem ältere und vorerkrankte Menschen. Von Mensch zu Mensch kann das Virus nur durch eine Organtransplantation, Bluttransfusion oder während der Schwangerschaft übertragen werden.

Experten gehen davon aus, dass das Virus durch Zugvögel eingeschleppt wurde. Stechmücken dienen dabei als Überträger auf den Menschen und andere Wirbeltiere.

Laut Christian Drosten stehe die Ausbreitung des West-Nil-Virus im direkten Zusammenhang mit dem Klimawandel. „Man weiß, dass das Virus inzwischen hier überwintert, wohl auch weil es nicht mehr kalt genug wird.“ Die meisten Viren tropischer Krankheiten brauchen hohe Temperaturen von 25 Grad und höher über mehrere Wochen hinweg, um sich in den Stechmücken vermehren zu können. Das RKI prognostiziert, dass sich Fälle von West-Nil-Virus-Infektionen in Deutschland in überdurchschnittlich warmen und langen Sommern mehren werden.

Einer der bekanntesten Überträger von Tropenkrankheiten ist die Asiatische Tigermücke (Aedes albopictus), die 2007 erstmals in Deutschland, bei Weil am Rhein, entdeckt wurde. 2014 wurden weitere Tigermücken in Freiburg dokumentiert und 2015 eine größere Population in Heidelberg. Mittlerweile kommt die Art auch in Baden-Württemberg, Thüringen, Hessen und Bayern vor. Im Sommer vergangenen Jahres wurde erstmals die erfolgreiche Überwinterung der Asiatischen Tigermücke in Berlin nachgewiesen. Tigermücken können über zwanzig, vor allem aus den Tropen bekannte Krankheitserreger, übertragen - unter anderem das Dengue-, West-Nil- und Zika-Virus. Da sich diese arboviralen Krankheitserreger zunehmend geographisch ausbreiten und ihre Auswirkungen auf die öffentliche Gesundheit auch in unseren Breiten immer weiter steigen, gewinnt eine zuverlässige Diagnostik im Bereich der Tropenkrankheiten auch hier zunehmend an Bedeutung.

 

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Quellenangaben:

ZDFheute: Offenbar mehr Mücken mit West-Nil-Virus

BR24: Drosten: West-Nil-Virus breitet sich in Deutschland aus

BR24: West-Nil-Virus und Co: Mücken übertragen immer mehr Krankheiten

ARD alpha: Tropische Stechmücken erobern Deutschland

RKI: West-Nil-Fieber im Überblick

 

Eva Wald
Product Manager
Institut Virion\Serion GmbH